Callcenter unter Druck: Ab 2025 kein telefonischer Vertragsschluss mehr für Strom und Gas

Neuer Regelungsrahmen für Call Center ab 2025

ARERA, die Regulierungsbehörde für Energie, Netze und Umwelt, hat weitreichende Änderungen angekündigt, die im kommenden Jahr in Kraft treten. Ab 2025 wird es Call Centern nicht mehr erlaubt sein, Telefonverträge für Licht und Gas abzuschließen. Was hat zu dieser Entscheidung geführt?

Hintergrund der Entscheidung: Telefonbetrug und Telemarketing

Ein zentrales Problem, das zur Einführung dieser Regelung führt, ist der Anstieg von unlauteren Telemarketingpraktiken und den damit verbundenen Betrugsfällen, die Verbraucher erheblich schädigen. In den letzten sechs Monaten gab es über 6.500 Meldungen von betroffenen Kunden, was die Dringlichkeit dieser Maßnahmen verdeutlicht.

Stefano Besseghini, der Präsident von ARERA, erklärte: „In den letzten Jahren wurden zahlreiche Verträge für Energie und Gas durch Änderungen beeinflusst, die sowohl auf die vollständige Liberalisierung als auch auf die unvorhersehbaren Preiserhöhungen zurückzuführen sind, die durch die COVID-Pandemie und den Ukraine-Konflikt ausgelöst wurden.“

Stärkung des Verbraucherschutzes durch den neuen Handelskodex

Die neue Verordnung bringt signifikante Änderungen im Verbraucherschutz mit sich, die im Gesetz über den Wettbewerb von 2022 und dem Gesetzesdekret 26/2023 verankert sind. Zudem werden die Anforderungen an Verkäufer bei Vertragsänderungen verschärft. Diese Regelung zielt darauf ab, die Verwundbarkeit der Verbraucher gegen Übergriffe von Call Centern zu schützen, die versuchen, Telefonverträge abzuschließen.

• Verkäufer, die Verträge „außerhalb von Geschäftsräumen oder aus der Ferne“ abschließen, sind verpflichtet, den Kunden alle notwendigen Informationen über elektronische Kommunikationsmittel zur Verfügung zu stellen, die eine schriftliche Kommunikation auf einem dauerhaften Medium ermöglichen.
• Verträge, die telefonisch zwischen Call Centern und Verbrauchern abgeschlossen werden, sind nur gültig, wenn der Kunde bestätigt, dass er ein „schriftliches Dokument mit allen Vertragsbedingungen“ erhalten hat, das auf einem physischen oder einem anderen dauerhaft verfügbaren Medium übermittelt wurde.